Keiner von uns entspricht von Kopf bis Fuß EINER Konfektionsgröße. Vielleicht bist du größer oder kleiner als der Durchschnitt, hast einen langen Ober- und einen kurzen Unterkörper, dein Taillenumfang passt zu der einen Konfektionsgröße, dein Hüftumfang zu einer ganz anderen.
Eine Hose ohne Elasthan kann nur dann richtig gut sitzen, wenn sie auch zu deiner Körperform entspricht!
Daher empfehle ich dir die Basic Hose – oder einen anderen Konfektionsschnitt für Webware – an deine individuellen Körpermaße anzupassen bevor du mit dem Nähen beginnst.
#1 Hüftweite
Einen Hosenschnitt wählt man am besten nach dem Hüftumfang aus. Oft liegt der eigene Hüftumfang aber zwischen zwei Größen. Bei einer weiten Hose oder einem Modell aus elastischem Material macht 1 cm mehr oder weniger nicht so einen großen Unterschied.
Bei einem körpernahen Modell ganz ohne Elasthan dagegen sehr!
Daher zeige ich dir im 1. Video der Serie „Hosenschnitt anpassen“, wie du einen Hosenschnitt im Hüftbereich exakt an deine Körpermaße anpassen kannst.
👀 Schau doch mal rein➡️ HIER kommst du direkt zum Video.
#2 Taillen- und Bundweite
Eine Hose wird (normalerweise) durch den Bund am Körper gehalten. Ist der Bund zu locker, rutscht die Hose runter.
Bei einer Hose mit Gummiband im Bund, kannst du einfach die Gummibandlänge an dein Körpermaß anpassen. Dann kräuselt sich der Stoff am Bund halt ein bisschen mehr oder weniger, darauf kommt es nicht so an.
Bei der Basic Hose sieht das ganz anders aus! Hier muss der feste Bund aus Webware genau die richtige Länge haben. Ist er zu weit, rutscht die Hose. Ist er zu eng, wird’s unbequem.
Da ist es gut, dass du durch die Taillenabnäher viel Spielraum hast, um den Hosenschnitt an deinen Taillenumfang anzupassen.
➡️ HIER im Video erfährst du, wie du richtig Maß nimmst und die Basic Hose anpassen kannst.
#3 Sitzhöhe
Die Sitzhöhe ist bei einer Hose ein super wichtiges Maß!
Gemeint ist die Länge von der Taille bis zur Schrittnaht.
Deine Körpergröße selbst sagt nichts darüber aus, wie die einzelnen „Abschnitte“ am Körper verteilt sind. Man kann einen langen Oberkörper und einen kurzen Unterkörper haben oder umgekehrt.
Ist die Sitzhöhe am Hosenschnitt kürzer als es an deinem Körper tatsächlich der Fall ist, kneift es im Schritt und der Bund wird runter gezogen. Das ist unbequem und es werden sich unschöne Schrägzüge zeigen.
Sitzt die Schrittnaht hingegen zu weit unten, ist das bei einer körpernahen Hose auch nicht so toll.
Daher solltest du die Sitzhöhe vor dem Nähen unbedingt kontrollieren und gegebenenfalls anpassen! Wie du hier richtig misst und den Hosenschnitt anpasst, zeige ich dir im YouTube Video.
👀 Schau unbedingt mal rein ➡️ HIER kommst du direkt zum Video.
#4 Hosenlänge
Genau wie bei der Sitzhöhe, kann man sich auch bei der Gesamtlänge einer Hose nicht auf die Angaben zur Körpergröße verlassen. Denn vielleicht sind deine Beine etwas kürzer? Oder sind sie super lang?
Bei einem Hosenschnitt mit geradem Bein, kannst du einfach parallel zur Saumlinie verlängern oder kürzen. Bei einem schmal zulaufenden Hosenbein, solltest du den Hosenschnitt lieber auf Wadenhöhe durchschneiden und an dieser Stelle die nötige Anpassung vornehmen.
Wenn du deinen Hosenschnitt stark kürzen oder verlängern musst, kannst du auch die Hälfte der Anpassung am Saum bzw. auf Wadenhöhe und die andere Hälfte mittig zwischen der Knie- und Oberschenkellinie vornehmen!
Falls du zuvor bereits bei der Sitzhöhe eine Anpassung vorgenommen hast, solltest du dies bei der Anpassung der Gesamtlänge mit berücksichtigen!
Später an der Probehose solltest du die Position der Knielinie überprüfen und sie dann ggf. auf die richtige Höhe "schieben".
➡️ Wie du das alles richtig berechnest, erfährst du HIER in Teil 4 der Serie „Hosenschnitt anpassen“.
#5 Oberschenkelweite kontrollieren
Bevor du endlich losnähen kannst, solltest du ein Maß zumindest mal kurz kontrollieren: die Oberschenkelweite.
Hier kannst du schon ein kleines bisschen vorarbeiten und den Hosenschnitt etwas lockerer oder enger machen.
Wichtig ist, dass die Oberschenkelweite der Hose größer ist als dein Oberschenkelumfang. Dazu vergleichst du am besten dein Körpermaß mit dem Maß der Konfektionsgröße. Ein Blick auf die Fertigmaßtabelle gibt dir Aufschluss darüber, wie viel Spielraum bei der fertig genähten Hose vorhanden ist.
➡️ Detailliertere Infos dazu findest du HIER im Video.
#6 Probehose
Wenn du diese 5 Punkte abgearbeitet hast, entsprechen die wichtigsten Weiten- und Längenmaße des Hosenschnittes deinen Körpermaßen.
Das ist die Grundvoraussetzung für eine passende, körpernahe Hose aus Webware!
Nun haben wir aber noch nicht auf die Verteilung der Körpermaße geschaut. Der Hüftumfang an sich ist nämlich eigentlich nur die halbe Miete. Du kannst schmale Hüften und einen starken Po oder breite Hüften und einen flachen Po haben.
So ist es auch mit dem Oberschenkelumfang. Deine Oberschenkel können sich nach vorne oder zur Seite wölben.
Auch deine Körperhaltung ist für die Hosenpassform sehr wichtig. Hast du vielleicht ein leicht vorgeschobenes Becken und weißt es noch gar nicht?
Um diese Dinge herauszufinden, solltest du eine Probehose nähen! Am besten eignet sich dafür ein einfacher, ungemusterter Baumwollstoff in heller Farbe.
➡️ Was genau du beim Nähen einer Probehose beachten solltest und wie du herausfindest ob weitere Passformoptimierungen nötig sind, erfährst du HIER im Video. 👀 Schau unbedingt mal rein!
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